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  • Niki

Was haben Freunde mit Design zu tun?


Im ersten Moment würde man doch sagen gar nichts. So ist es aber nicht.

Sehr viel sogar.

Es gibt einen altbekannten Designerspruch, den meine Professoren Bernd Jahnke oder war es Michele Baviera oder doch Andi Andermatt immer wieder lauthals zitierten.

"weniger ist mehr"...

Und der uns, ungeschliffenen Diamanten, damals, eigentlich zum Halse heraus hing.

Wir empfanden uns zu Beginn des Studiums als Menschen, deren Gestaltung zum scheitern verurteilt war und als "Hurensaich" in den "Kiwwel" gehörte... (ich muß noch erklären, daß zwei der Profs Schweizer Eidgenossen waren.)

Wir sahen uns damals eher als Gesteinsbrocken, die polternd nahe an den Abgrund rutschten. Die aber eigentlich Dynamit sein wollten und jederzeit bereit, um gezündet zu werden.

Dieser Spruch bezieht sich eigentlich auf die Gestaltung.

Man erkennt also das gute Design an der Reduktion, am Gebrauch von wenigen Schriftgrößen, Schriftarten, am Spannungsverhältnis von freier Fläche zu Gestaltungselementen, und an vielen

anderen Gegensätzlichkeiten. Alle nach der einen Aussage:

"less is more"...

Und mit Freunden ist es ganz genau so.

Es gibt einfach unglaublich viele Menschen, die man im Leben so kennenlernt und damit hört es ja nie auf. Man geht ja heute nicht mit der Absicht vor die Türe niemanden Neues mehr kennenzulernen. Also gibt es da viele Menschen, denen man auf der Straße ein schnelles "Hallo" zuruft, vielleicht auch nur ein Kopfnicken oder im Auto das freundliche scheibenwischerartige bewegen des Händchens, weil man sich doch bereits zweimal zuvor gesehen hat.

Es gibt viele Bekannte, es sind jene, (um nur ein Beispiel zu nennen), die zwar auf Deine großen Parties kommen, die aber Dich auf ihre, da nur im kleinen FREUNDESkreis gefeiert wird, nicht einladen. Was ja nicht weiter tragisch ist, denn man kann sein Leben ja nicht wie die eigene fast 18-jährige Tochter verbringen und von Party zu Party wandeln.

Dann gibt es da eben noch die Freunde, Menschen, die man schon seit 100 Jahren kennt, mit denen man schon früher auf dem alten Fahrrad singend ins Training gefahren ist, Freunde neben denen man sich schon auf kleinen Kindergartenstühlen und später in der Schule bei Elternabenden die Hintern plattgesessen hat, mit rauchenden Schädeln und mit denen man durch diese Erfahrungen, das Austauschen über die unübertroffene Beschaffenheit der Wollkleidung, der gesunden Ernährung durch Vollwertkost und den unzähligen Basaren, die man noch immer bis zum heutigen Tage ausrichtet, zu Freunden zusammenschweißt.

Freunde, die man vom Studium kennt, vom Zeltlager, vom Leichtathletiktraining, von der Schule, Freunde von Freunden....

Aber

es gibt unter dieser Aufzählung nur wenige sehr gute Freunde.

Aber gerade diese wenigen, sind das Sahnehäubchen auf der Torte. Diese wenigen, könntest Du nachts um 3 anrufen und um Hilfe bitten, und sie würden sagen "Schön daß Du dich meldest, ich wollte gerade sowieso aufstehen!" Mit diesen wenigen kannst Du einfach nur zusammen auf dem Sofa sitzen, Geschichten erzählen und ihren lauschen, Tanzen gehen, zu Gitarrenklängen falsch singen, nackt baden, Feuer machen am See oder bis in die Puppen um die Häuser ziehen,...,...,...

Und ich bin sehr dankbar für diese Freunde.

Denn diesen Menschen ist es vollkommen gleich was Du hast oder bist, geschieden oder verheiratet, viele Kinder oder kinderlos. Ob Du der Mensch bist, der morgens nicht aus dem Bett kommt, oder the early bird. Ob Deine Gedanken in Endlosschleifen um Dein wirres Hirn kreisen oder man der Kategorie Staighter Typ angehört.

Weil einfach nur das "sein" zählt und nicht der Schein (der tolle neue Schlitten, ein schickes Flachdachdesignerhaus und die superglückliche Ehe mit 2,5 Kindern)

Schön daß es Euch gibt Freunde und daß weniger einfach mehr ist.

D A N K E

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